"Couchgeflüster" in der SoulBay.Berlin: Videobasierte Trainings
Fortbildung in  Affektfokussierter Therapie (ISTDP)

 

Die Affektfokussierte Therapie ist kein neuer abgegrenzter Ansatz, sondern ein Therapievorgehen, das auf dem Prozessalgorithmus "Zentraldynamische Sequenz, ZDS" der IS-TDP (Intensive Short-Term Dynamic Psychotherapy) beruht. Dieser manualisierte Leitfaden wurde in den 60er Jahren von Habib Davanloo, gemeinsam mit Kolleg:innen, wie auch behandelten Patient:innen selbst, entlang mikroanalytischer Videoanalysen entwickelt. Es gibt drei Entwicklungsphasen der ISTDP, die letzte Version, die ab etwa 2006 entstand, nannte er "Davanloo-Technik", die nur wenige Kolleg:innen weltweit in dieser Form beherrschen. Nur wenigen Kolleg:innen bescheinigte er die Befähigung zur präzisen Ausübung für Patient:innen auf dem gesamten Störungsspektrum zwischen einfach behandelbaren Problemen, über hoch behandlungsresistente bis fragile Affektregulationsprobleme.

 

Es entstanden jedoch auch leichter lernbare Varianten durch seine Schüler:innen, die aus unterschiedlichen Therapieschulen kamen und seinen Ansatz in entsprechender Sprache übersetzten. Leigh McCullough entwickelte bspw. die Affektphobietherapie (1997, 2019), Diana Fosha die "Accelerated Experiential Dynamic Therapy" (2000), Jon Frederickson oder Allan Abbass  entwickelten auch für fragilere Patient:innen ein "Graded Format ISTDP" bzw. die verhaltenstherapeutisch und neurowissenschaftlich ausgebildete Josette ten Have-de Labije eine "Attachment based ISTDP". Auch diese ISTDP-Ansätze konnten als erfolgreiche Therapien umfassend evaluiert werden. So kann heute gesagt werden: kaum ein Therapieansatz stützt sich auf eine derart umfassende Studienlage. Entscheidend scheint in allen Ansätzen die präzise Befolgung des Grundalgorithmus entlang zweier handlungsleitender Dreiecke zu sein (Konflikt-, bzw. Gefühlsdreieck und Person-, bzw. Kontextdreieck), das sich in alle Therapiesprachen übersetzen lässt.

 

Unter dem Titel "Affektfokussierte Therapie" können sich Kolleg:innen unterschiedlicher Therapieschulen eingeladen fühlen, ihr Vorgehen zu präzisieren, indem sie den Algorithmus verstehen und systematisch auf alle drei Erlebensebenen ihrer Patient:innen (Körperliche Affektebene, Angst-Schemaebene und Verhaltensebene), von Moment zu Moment lernen einzugehen und evidenzbasiert zu intervenieren.

 

Dieser moderne Therapiealgorithmus folgt einem neuen Paradigmenwechsel in der Psychotherapie, einer "vierten Generation" Therapieentwicklung (nach einer Gründungs-, Oppositions-, Integrationsphase) hin zu Therapieschulen übergreifenden, transdiagnostischen und interdisziplinär beforschten Prozessmodellen, die auch eine neurowissenschaftliche Basis haben.

 

Wir bieten regelmäßig Fortbildungen an, um die ISTDP als effizientes Behandlungsmodell zu verbreiten. Die Kurse finden notwendigerweise jedoch in kleinerer Gruppengröße statt als üblich, da das Vorgehen schnell eine hohe emotionale Intimität und affektive Mobilisierung ermöglicht und die Lernerfahrungen fachlich, wie persönlich sehr berührend sein können und besser im kleinen Gruppenformat bleiben.

 

Kontakt: soulbay@berlin.de  

Bei Interesse an einem der Kursangebote "Core-Group" (Beginner), "Advanced-Group" (für Fortgeschrittene) oder die eintägigen Lernzirkel, schreiben Sie mir gern und ich sende Ihnen die Details. Die Kurse sind für eine angenehme Teilnehmergröße auf 8 bis 12 begrenzt. 

 

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir die Kurse nicht offen bewerben, da wir Teilnehmer:innen auswählen, die eine Bereitschaft für eine affekfokussierte Therapiearbeit mitbringen und bereit sind für eine eigene Arbeit an ihrer authentischen Gefühlseinlassung.

 

Die Präsentationstage stehen allen Interessierten frei.  Voraussetzung ist eine Heilerlaubnis für Psychotherapie.

 

Wissenschaftliche Leitung 

Dr. Dipl. Psych. Jeannette Meißner, Approbierte Psychotherapeutin, Supervisorin und Dozentin

 

Ausgebildet von verschiedenen international bekannten Expert:innen der ISTDP, zertifiziert als ISTDP-Therapeutin. Ebenfalls zertifiziert in verschiedenen "Dritte Welle Therapien", meist bei den Begründer:innen selbst, wie DBT (bei bspw. Marsha Linehan, Kelly Koerner), Schematherapie (bei Jeffrey Young, Wendy Behary) , ACT (bei Steve Hayes, Jason Luoma) oder IRRT (bei Mervyn Schmucker) und der humanistischen Therapie EFT (u.a. bei Les Greenberg, Rhonda Goldman, Sandra Paivio). Forschungsschwerpunkt: Patient:innen Perspektive zu Therapieergebnissen und Publikationen unter dem Titel "Gefühle als zentraler Therapiekompass".

 

Weitere Dozent:innen

Die Kurse werden durch weitere Expert:innen dieses Ansatzes, die jeweils entsprechend aufgeführt werden, bereichert, beispielsweise Dr. med. Pierre-Alain Emmenegger (ISTDP), Dr. Josette ten Have de Labije (ISTDP), Siang Be (als Systemischer Paartherapeut und EFT für Paare-Trainer, in ISTDP-Advanced Training) oder Nils von Daacke (TP, VT, ebenfalls ISTDP-Advanced Training, speziell Neurofeedback).

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